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Württemberg
Die „TROMPE“

Das Instrument, das wir vorstellen, hat eine über 300-jährige Geschichte. Es wurde 1705 von Marquis de Dampierre entwickelt. 1723 fand das Horn am Hofe Ludwig XV offiziell Eingang bei der „chasse a courre“, der Jagd zu Pferde hinter der Meute.

Auf Riedinger-Stichen ist das Horn 1 ½ windig unter dem Namen „TROMPE DAMPIERRE“ zu bewundern. 1729, als die Kopfbedeckung vom Dreispitz zum Zweispitz wechselte, wurde es 2 ½ windig und erhielt den Namen „Trompe DAUPHINE“, weil im selben Jahr der Dauphin, der lang ersehnte Thronfolger zur Welt kam.
 
Als dann 1818 die englische Reitkappe in Mode kam, konnte das Instrument nochmals um eine Windung enger gemacht werden, nämlich 3 ½ windig. Es erhielt den Namen „TROMPE D'ORLEANS“, denn die Idee der Veränderung stammte vom Duc d’Orleans (Herzog von Orleans). In dieser Form ist die Trompe noch heute fester Bestandteil der berittenen Jagd in Frankreich.

Der moderne Hörer, mit Wohlklanginstrumenten vertraut, mag über die ungewohnte Stimmung verwundert sein, handelt es sich doch um ein in „D“ gestimmtes Naturhorn, das aufgerollt 4.54m misst. Es besitzt weder Klappen noch Ventile. Der Tonumfang beträgt etwas mehr als 3 Oktaven. Die Töne werden nur durch die Stellung der Lippen und die Stärke des eingeblasenen Luftstroms gestaltet. Während bei der deutschen Blastechnik jeder Ton einzeln  angeblasen wird, beruht die französische im Aufbau einer Luftsäule, in der dann eine Phrase intoniert wird. Das nennt man den „ton de venerie“. Die Stimmung der Trompe erklärt auch, warum so viele barocke Jagdsymphonien in dieser Tonart „D“ komponiert sind.

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